93 Tage haben deutsche Unternehmen im Jahr 2022 gebraucht, um eine Stelle neu zu besetzen – Tendenz steigend. Das ergab eine Arbeitsmarktstudie von Wollmilchsau. Das sind rund 3 Monate, in denen Kunden nicht effizient betreut werden können, Kosten für das Recruiting entstehen und das Teamgefüge instabil werden kann.
Umso wichtiger sind die Mitarbeiterbindung und die Unternehmenskultur, um Mitarbeiter:innen im Unternehmen zu halten.
Warum Mitarbeiterbindung wichtiger ist als die ständige Suche nach dem Neuen:
- Erfahrungen und Know-how: Erfahrene Mitarbeitende, die sich mit der Unternehmenskultur identifizieren, bringen nicht nur Fachkenntnisse mit, sondern auch wertvolle Erfahrungen und ein tiefes Verständnis für die Abläufe und Ziele des Unternehmens. Die Einarbeitungszeit und die Kosten für die Schulung neuer Mitarbeiter:innen sind hingegen erheblich höher. Durch die Bindung von Mitarbeiter:innen wird nicht nur Know-how im Unternehmen gehalten, sondern es entsteht auch ein stabiles und vertrauensvolles Arbeitsumfeld.
- Produktivität und Planbarkeit: Zudem ist die Mitarbeiterbindung ein wesentlicher Faktor für die Produktivität. Zufriedene Mitarbeiter:innen, die sich geschätzt und unterstützt fühlen, sind motivierter, engagierter und neigen dazu, überdurchschnittliche Leistungen zu erbringen. Außerdem ermöglichen sie die personelle Planbarkeit für zukünftige Projekte. Ein konstanter Mitarbeiterwechsel kann hingegen zu Unsicherheiten und Unruhe im Team führen, was sich negativ auf die Gesamtleistung des Unternehmens auswirken kann.
- Employer Brand: Nicht zuletzt spielt die Unternehmensreputation eine entscheidende Rolle. Unternehmen, die sich um die Zufriedenheit und Bindung ihrer Mitarbeitenden kümmern, werden als attraktive Arbeitgeber wahrgenommen. Eine positive Arbeitgebermarke ist ein unschätzbarer Vorteil im Wettbewerb um die besten Talente, während eine hohe Fluktuation das Image eines Unternehmens beeinträchtigen kann.
Insgesamt ist die Mitarbeiterbindung nicht nur kosteneffizienter, sondern auch strategisch klüger. Sie trägt dazu bei, ein starkes Fundament aus erfahrenen, engagierten Mitarbeiter:innen aufzubauen, die dazu beitragen, langfristigen Unternehmenserfolg zu gewährleisten. Während die Suche nach neuen Talenten wichtig ist, sollte die Bindung und Pflege des vorhandenen Personals als ebenso entscheidender Faktor betrachtet werden – eine Investition in die Zukunft des Unternehmens.
7 Tipps, wie du die Mitarbeitermotivation und Unternehmenskultur auf ein neues Level hebst
Doch wie kann man über traditionelle Ansätze hinausgehen und etwas Einzigartiges schaffen, das Mitarbeiter:innen begeistert und die Unternehmenskultur nachhaltig verbessert?
Hier sind sieben unkonventionelle Ansätze, die Unternehmen in Erwägung ziehen sollten:
- Onboarding: Mitarbeiterbindung beginnt schon lange vor dem ersten Arbeitstag. Laut einer Studie von SHRM bleiben 69 % der Arbeitnehmer:innen, die eine positive Onboarding-Erfahrung hatten, mindestens 3 Jahre im Unternehmen. Fachleute sprechen teilweise auch von einem “Preboarding”. Dies beschreibt dabei den Zeitraum zwischen der Vertragsunterzeichnung und dem ersten Arbeitstag. Schon in dieser Zeit haben Unternehmen die Möglichkeit, ihre Unternehmenskultur in Form von regelmäßigen Updates oder auch Einladungen zu Teamevents zu präsentieren.
- Individualisierte Entwicklungspfade: Anstatt einen generischen Ansatz für die Mitarbeiterentwicklung zu verfolgen, sollten Unternehmen individualisierte Entwicklungspfade erstellen. Dies erfordert eine genaue Analyse der Fähigkeiten, Interessen und Ambitionen der Mitarbeiter:innen. Die Mitarbeitenden werden motivierter und engagierter sein, wenn sie das Gefühl haben, dass ihre berufliche Entwicklung auf ihre persönlichen Ziele zugeschnitten ist. Tools, die die Individualisierung erleichtern, sind regelmäßige Feedbackgespräche und passende Software, um die Entwicklung der Mitarbeitenden festzuhalten.
- Flexibilität und Remote-Arbeit fördern: Die Arbeitswelt hat sich in den letzten Jahren dramatisch verändert und viele Mitarbeitende schätzen Flexibilität hinsichtlich ihrer Arbeitszeiten oder in Bezug auf den Arbeitsort. Unternehmen, die diese Flexibilität unterstützen, signalisieren, dass sie die Bedürfnisse ihrer Mitarbeiter:innen verstehen. Dies kann zu einer verbesserten Work-Life-Balance führen und die Mitarbeitermotivation steigern. Wichtig ist hier allerdings, nah an den eigenen Mitarbeitenden zu sein. Möglicherweise schätzen einige Kolleg:innen die Arbeit im Homeoffice, während andere wiederum lieber im Büro arbeiten.
- Gamification am Arbeitsplatz: Die Integration von spielerischen Elementen, auch bekannt als “Gamification”, kann die Arbeitsumgebung auflockern und die Motivation steigern. Belohnungssysteme, Wettbewerbe und spielerische Elemente in Schulungsprogrammen können dazu beitragen, mehr Leichtigkeit in den Arbeitsalltag zu integrieren.
- Persönliche Entfaltung: Unternehmen sollten nicht nur darauf abzielen, die berufliche Entwicklung ihrer Mitarbeitenden zu fördern, sondern auch ihre persönliche Entfaltung unterstützen. Die Ermunterung zu kreativen Aktivitäten oder persönlichen Projekten kann nicht nur die Zufriedenheit steigern, sondern auch zu einem positiven Arbeitsumfeld beitragen. Das kann beispielsweise das Engagement in einer Nachhaltigkeits-AG sein oder auch eine Job-Rotation, bei der Mitarbeitende Praktika in anderen Abteilungen machen.
- Entlastung der Mitarbeiter:innen: Besonders in einer Zeit, in der vielfältige Herausforderungen immer wieder neue Lösungen erfordern, ist jede Entlastung eine Erleichterung. So bieten einige Unternehmen beispielsweise eine eigene Kinderbetreuung oder auch direkte Unterstützung bei psychischen Problemen an. Mitarbeitenden wird so direkt geholfen, private Themen, die sich im Zweifel auch auf das Arbeitsleben auswirken, anzugehen und zu lösen.
- Transparente Kommunikation: Eine offene und transparente Kommunikation fördert das Vertrauen der Mitarbeitenden. Unternehmen, die regelmäßig Informationen über die Unternehmensentwicklung, Ziele und Herausforderungen teilen, geben ihren Mitarbeiter:innen das Gefühl, in den Entscheidungsprozess einbezogen zu sein. Diese Selbstwirksamkeit sorgt für mehr Motivation und Engagement.
Zusammengefasst erfordern die Verbesserung der Unternehmenskultur und die Motivation der Mitarbeitenden oft den Mut, traditionelle Ansätze zu hinterfragen und unkonventionelle Wege einzuschlagen. Nicht jeder Weg funktioniert für jedes Unternehmen.
Durch die Fokussierung auf die individuellen Bedürfnisse der Mitarbeiter:innen, die Förderung von Flexibilität, kultureller Vielfalt und persönlicher Entfaltung können Unternehmen eine inspirierende Arbeitsumgebung schaffen, die langfristig zu Erfolg und Zufriedenheit führt. Unkonventionelle Ansätze erfordern vielleicht mehr Kreativität und Anpassung, aber die Belohnung in Form von engagierten und motivierten Mitarbeitern ist es wert.
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