Upskilling

HR-Wissen für die Praxis

Upskilling

Inhaltsverzeichnis

  • Definition: Upskilling
  • Gründe für Upsklling
  • Upskilling und Reskilling – Was sind die Unterschiede?
  • Die wichtigen Skills für 2025
  • In sieben Schrittten zu einer Upskilling-Strategie
  • Erfolgsfaktoren für Upskilling
  • Upskilling und HR-Software

Definition Upskilling

Welche Kompetenzen und Fähigkeiten sind in der Belegschaft vorhanden? Welche werden in den nächsten Jahren benötigt? Diese Fragestellungen betreffen viele Unternehmen, gerade vor dem Hintergrund der digitalen Transformation. Beim Upskilling geht es darum, die Ist- und Soll-Situation zu analysieren und die künftig benötigten Kompetenzen innerhalb der Belegschaft aufzubauen.

Gründe für Upskilling

Die Welt verändert sich und damit auch die Arbeitsumgebung. Das lässt sich zum Beispiel am Beruf KFZ-Mechatroniker/in erkennen, der 2003 aus den Berufen Kfz-Mechaniker/in und Kfz-Elektriker/in entstand, weil zu den mechanischen immer mehr elektronische Aufgaben hinzukamen.

Im Zuge der fortschreitenden Digitalisierung werden die Änderungen in den Berufsbildern immer schneller und vielfältiger. Neue Berufe wie Data Scientist (m/w/d), Online Marketing Manager/in SEO, Customer Experience Designer/in oder Consultant Digital Transformation (m/w/d) sind entstanden. Andere Berufe wurden um digitale Kompetenzen erweitert. Laut Erhebungen der EU werden in Zukunft in neun von zehn Tätigkeiten digitale Fähigkeiten benötigt, doch 44 Prozent der 16- bis 74-Jährigen haben nicht einmal digitale Grundkenntnisse.

Das benötigte Know-how kann durch die Neueinstellung von Personal ins Unternehmen geholt werden. Vielfach ist es jedoch sinnvoll, die bestehenden Beschäftigten für die neuen Aufgaben zu qualifizieren. Ein wichtiges Stichwort lautet kontinuierliches Lernen, denn nur mit einer permanenten Anpassung an die sich verändernden Anforderungen können Unternehmen am Markt bestehen.

Upskilling und Reskilling – was sind die Unterschiede?

Upskilling kommt als Personalentwicklungs-Maßnahme zum Einsatz, wenn sich berufliche Tätigkeiten erweitern, neue Aufgaben dazukommen oder neue digitale Tools eingesetzt werden. Die Unternehmensberatung Capgemini unterscheidet je nach Ausmaß der Veränderung drei Formen von Upskilling:

  • Upskilling im engeren Sinn zielt darauf ab, neue Kompetenzen innerhalb der aktuellen beziehungsweise einer ähnlichen Tätigkeit zu entwickeln.
  • Sideskilling ist gefragt, wenn grundlegend neue Tätigkeiten erlernt werden müssen, das heißt wenn neue oder komplementäre Kompetenzen für neuartige Rollen benötigt werden.
  • Multiskilling dient dazu, Mitarbeitende für unterschiedliche Aufgaben vorzubereiten und zum Beispiel durch Job-Rotation eine flexiblere Belegschaft zu entwickeln.

Reskilling bezeichnet berufliche Umschulungsmaßnahmen. Diese kommen zum Tragen, wenn bestimmte Tätigkeiten nicht mehr benötigt werden und neue Berufsbilder entstehen. 

Die wichtigsten Skills für 2025

Wie der „Future of Jobs Report“ des World Economic Forum ermittelt hat, werden im Jahr 2025 vor allem 15 Fähigkeiten benötigt:

1. Analytisches Denken und Innovation6. Leadership und sozialer Einfluss11. Emotionale Intelligenz
2. Aktives Lernen und Lernstrategien7. Technologie-Nutzung, Monitoring und Controlling12. Fehlerdiagnose und User Experience
3. Lösen komplexer Probleme8. Technologie-Design und Programmieren13. Serviceorientierung
4. Kritisches Denken und Analysieren9. Resilienz, Stressresistenz und Flexibilität14. System-Analyse und Bewertung
5. Kreativität, Originalität und Initiative10. Argumentationsstärke, Problem-Lösungskompetenz15. Verhandlungs- und Überzeugungskompetenz


In sieben Schritten zu einer Upskilling-Strategie

Laut World Economic Forum investieren zwei Drittel der Unternehmen in die Weiterentwicklung ihrer Beschäftigten, um die zukünftig benötigten Kompetenzen aufzubauen. Damit Arbeitgeber ihre Belegschaften richtig auf die Zukunft vorbereiten können, sollten sie diese sieben Schritte beachten:

  1. Identifizieren Sie die Skills, die Ihr Unternehmen für die Zukunft benötigt.
  2. Erfassen Sie die Skills, die in Ihrem Unternehmen vorhanden sind.
  3. Vergleichen Sie den Ist- und Soll-Stand und leiten Sie den Qualifizierungsbedarf ab.
  4. Erstellen Sie einen Upskilling-Plan: Auf welchen Skills kann aufgebaut werden? Welche Skill-Gaps sollen bis wann geschlossen werden? Welche Qualifizierungen eignen sich?
  5. Leiten Sie aus dem Upskilling-Plan Maßnahmen für die einzelnen Mitarbeitenden beziehungsweise Teams ab.
  6. Messen Sie die Fortschritte im Upskilling sowie das Kompetenzwachstum im Unternehmen.
  7. Sorgen Sie dafür, dass die Mitarbeitenden die neu erworbenen Skills in ihrer Tätigkeit oder einer neuen Aufgabe einsetzen können.

Erfolgsfaktoren für Upskilling

Damit die Maßnahmen zum gewünschten Erfolg führen, muss das Upskilling fest im Unternehmen verankert und von allen Beteiligten mitgetragen werden.

Das Management muss klar die künftigen Ziele des Unternehmens sowie die Kompetenzen, die auf den Weg dorthin benötigt werden, kommunizieren. Zudem sollte es für diejenigen Beschäftigten, die an den Upskilling-Maßnahmen teilnehmen, Karriereschritte und Jobsicherheit in Aussicht stellen.

Die Führungskräfte sollten gemeinsam mit ihren Mitarbeitern den Qualifizierungsbedarf erarbeiten und ihre Teams bei der Durchführung der Qualifizierungsmaßnahmen unterstützen, indem sie ihnen zum Beispiel Lernzeiten einräumen und auch Learning-on-the-Job ermöglichen.

Der HR-Bereich koordiniert die Maßnahmen, stellt Seminarkataloge zur Verfügung und führt das Bildungscontrolling durch. HR ist auch dafür zuständig, geeignete Zielpositionen zu schaffen und bei den Mitarbeitenden die Motivation zur Teilnahme an dieser Weiterbildungsinitiative zu schaffen.

Upskilling und HR-Software

Das Skill-Management im Unternehmen lässt sich am besten mit einer integrierten HR-Software steuern, denn diese ermöglicht dem HR-Bereich einen Überblick über die vorhandenen Kompetenzen sowie die Kompetenzen, die für die jeweiligen Tätigkeiten erforderlich sind. Das kann perspektivisch erweitert werden auf die Soll-Kompetenzen, die in den nächsten Jahren benötigt werden.

Mit einer professionellen HR-Software kann zudem das Qualifizierungsmanagement gesteuert werden. Die Mitarbeitenden werden über Self-Services-Funktionen in die Abläufe eingebunden und erhalten mehr Transparenz. Das trägt zu einer positiven Learning Experience bei. Die Motivation, an den Qualifizierungen teilzunehmen, steigt und die Mitarbeiterbindung wird gestärkt.

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