Künstliche Intelligenz

HR-Wissen für die Praxis

Künstliche Intelligenz

Inhaltsverzeichnis

  • Was ist KI?
  • Wie funktioniert eine KI?
  • Schwache und starke KI
  • Einsatz von KI im Personalbereich
  • KI im Recruiting
  • Akzeptanz von KI in HR
  • Recruiting Software mit KI
  • Weitere Informationen

Was ist KI?

Eine genaue Definition von künstlicher Intelligenz (KI) gibt es nicht. Im Allgemeinen wird unter dem Begriff der Versuch verstanden, ein intelligentes Verhalten mittels maschinellen Lernens, robotergesteuerter Prozessautomatisierung, Musterabgleich und Computerlinguistik zu simulieren. Die Anwendungsbeispiele von KI im HR-Bereich reichen von Chatbots bis zur Bewerbervorauswahl.

Wie funktioniert eine KI?

Systeme mit künstlicher Intelligenz versuchen, die menschliche Wahrnehmung und das menschliche Handeln nachzubilden. Sie basieren auf Technologien wie Spracherkennung, Mustererkennung und -vorhersage sowie Machine Learning. Sie führen komplexe Aufgaben ohne die Unterstützung durch einen Menschen aus und sie sind lernfähig.

Von anderen digitalen Technologien, die durchaus auch als komplexe regelbasierte Systeme auftreten können, unterscheiden sich Systeme mit künstlicher Intelligenz durch ihre Fähigkeit zur Selbstoptimierung. Das heißt, sie verbessern ihre Leistung anhand der Ergebnisse selbstständig – zum Beispiel auf Basis neuronaler Netzwerke und durch „Deep-Learning“ gesteuerte Algorithmen.

Schwache und starke KI

Grundsätzlich wird zwischen „schwacher“ und „starker“ KI unterschieden. Unter den Begriff der „schwachen KI“ fallen Systeme, die einzelne kognitive Aufgaben übernehmen können und sich dabei intelligent verhalten und selbst dazulernen.

Mit „starker KI“ werden komplexe menschliche kognitive Fähigkeiten verbunden. Damit ist „starke KI“ in der Lage, Komplexität in Gänze zu erfassen, sich ändernden Bedingungen anzupassen und intellektuelle Aufgaben ohne den Menschen – auch unter der Beachtung von Zielen – zu bearbeiten.

Die heute vorhandenen KI-Lösungen fallen in die Kategorie der schwachen KI. Ein eigenständig handelndes künstliches System, das im Unternehmen Einsatz findet und tatsächlich intelligent ist (anstatt sich nur intelligent zu verhalten), gehört noch in den Bereich der „Science Fiction“. 

Einsatz von KI im Personalbereich

Künstliche Intelligenz ist in den HR-Bereichen der Unternehmen noch nicht sehr stark verbreitet. Nur knapp ein Viertel der Unternehmen berücksichtigen KI in ihren Digitalisierungsprojekten, ermittelte die Studie „Künstliche Intelligenz im Personalbereich“ von Human Resource & Change Management im Auftrag von perbit. Die höchste Akzeptanz haben KI-Elemente laut Studie im Recruiting.

KI im Recruiting

Für den Einsatz von künstlicher Intelligenz im Recruiting gibt es zahlreiche Anwendungsbeispiele:

  • Chatbots. Immer mehr Unternehmen setzen einen Chatbot ein, um wiederkehrende Bewerberfragen zu beantworten. Mit einer solchen Softwareanwendung erhalten Interessenten schnell, verlässlich und rund um die Uhr Antworten auf ihre Fragen, ohne die Karrierewebseite durchsuchen zu müssen. Auch fremdsprachige Anfragen können beantwortet werden. Ein Chatbot entlastet die Personalabteilung und verbessert die Candidate Experience. Die Voraussetzung ist jedoch, dass er gut programmiert ist und einen Großteil der Anfragen tatsächlich beantworten kann.
  • Bewerber-Analyse. Der Einsatz von KI in der Bewerbervorauswahl hilft, unbewusste Vorurteile (unconscious bias) auszuschalten und trägt damit zu einer objektiven Personalentscheidung bei. Die KI liest zum Beispiel die Bewerbungsunterlagen aus, vergleicht die Angaben des Bewerbers mit der Stellenausschreibung und erstellt ein Ranking der Bewerber, die am besten zur ausgeschriebenen Position passen. Auch eine Analyse von internen Bewerbern, die zur Stelle passen könnten, ist möglich.
  • Bewerbergespräche. Eine KI kann beispielsweise dazu eingesetzt werden, Termine für Vorstellungsgespräche zu vereinbaren. Sie kann auch die eingegangenen Bewerbungen auswerten und auf Basis ihrer Erkenntnisse Fragen für das Vorstellungsgespräch vorschlagen: Welche Punkte der Bewerbung sollten im Gespräch genauer beleuchtet werden? Kommt ein Assessment Center zum Einsatz, kann die künstliche Intelligenz zum Beispiel die Antworten der Kandidaten in (Online-)Tests auswerten.

 

Akzeptanz von KI in HR

Die Studie „Künstliche Intelligenz im Personalbereich“ macht deutlich, dass die Beschäftigten einer KI gegenüber grundsätzlich positiv eingestellt sind. Von dem Einsatz eines KI-Systems erwarten sie sich in erster Linie eine Effizienzsteigerung. Es zeigt sich aber auch, dass im Zuge der KI-Einführung steigende Qualifikationsanforderungen befürchtet werden.

Einem möglichen Misstrauen in den Belegschaften können Arbeitgeber vorbeugen, indem sie sich auf notwendige Themen wie Prozesstransparenz, Datenschutz und Qualifizierung gut vorbereiten. Auch eine ausführliche Beratung im Vorfeld hilft dabei, dass die Einführung einer KI gelingt. Insbesondere diese Faktoren gelten als Hemmnisse für die Akzeptanz von KI: fehlende Transparenz, Vorbehalte beim Datenschutz, Angst der Beschäftigten vor Kontrollverlust und vor Jobverlust. 

Recruiting Software mit KI

Der KI-basierte Talent-Explorer von perbit ist ein gutes Beispiel dafür, wie KI das Recruiting effizienter und objektiver gestalten kann. Der Talent-Explorer, der in das Bewerbermanagement von perbit.insight integriert ist und auf einer Partnerschaft mit LogOn Consulting basiert, erkennt automatisch, wie gut ein Bewerber mit der ausgeschriebenen Stelle übereinstimmt. Er liefert der Personalabteilung einen Matching-Bericht mit Detailinformationen zur Bewerbung und zeigt Auffälligkeiten der Bewerber sowie Unstimmigkeiten im Lebenslauf an. Zusätzlich erstellt die KI-basierte Software ein Ranking der Top-Bewerbungen und liefert Vorschläge für Interviewfragen. Auch für Active Sourcing, interne Bewerbungen und Initiativbewerbungen kann der Talent-Explorer eingesetzt werden.

Weitere Informationen

Einen aktuellen Überblick über den Digitalisierungsgrad im Personalbereich, die Verbreitung von KI in den HR-Abteilungen und die Akzeptanz durch Führungskräfte und Mitarbeiter gibt die Studie „Künstliche Intelligenz im Personalbereich“ von Human Resource & Change Management im Auftrag von perbit. Für die Studie wurden Personalverantwortliche und Geschäftsführer/Vorstände aus 155 Organisationen befragt.

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