Inhaltsverzeichnis
- Turnover-Rate – Was bedeutet das?
- Die Bedeutung der Turnover-Rate im Arbeitsumfeld
- Berechnung der Turnover-Rate
- Arten von Mitarbeiterfluktuation
- Vorteile und Grenzen der Turnover-Rate
- Checkliste für die erfolgreiche Nutzung der Turnover-Rate
- Turnover-Rate gezielt einsetzen
1. Turnover-Rate – Was bedeutet das?
Die Turnover-Rate – auch Mitarbeiterfluktuationsrate genannt – gibt an, wie viele Mitarbeitende ein Unternehmen innerhalb eines bestimmten Zeitraums verlassen haben, gemessen im Verhältnis zur durchschnittlichen Belegschaft. Sie ist eine der zentralen Kennzahlen im HR-Controlling, um die Stabilität der Belegschaft und die Wirksamkeit von Maßnahmen zur Mitarbeiterbindung zu bewerten.
2. Die Bedeutung der Turnover-Rate im Arbeitsumfeld
Eine hohe Turnover-Rate kann auf Probleme in der Mitarbeiterzufriedenheit, in der Führungskultur oder in den Arbeitsbedingungen hindeuten und hohe Kosten verursachen (z. B. durch Rekrutierung, Einarbeitung und Produktivitätsverluste). Eine niedrige Turnover-Rate hingegen spricht für stabile Beschäftigungsverhältnisse und eine starke Arbeitgeberbindung.
3. Berechnung der Turnover-Rate
Formel:

Beispiel:
Wenn ein Unternehmen im Jahr durchschnittlich 200 Mitarbeitende beschäftigt und 20 davon ausscheiden:

Die Turnover-Rate beträgt also 10 %.
4. Arten von Mitarbeiterfluktuation
Art der Fluktuation | Beschreibung |
Freiwillige Fluktuation | Mitarbeitende kündigen selbst, z. B. wegen Unzufriedenheit oder neuer Chancen |
Unfreiwillige Fluktuation | Kündigungen durch das Unternehmen, z. B. wegen Leistung oder Restrukturierung |
Natürliche Fluktuation | Abgänge durch Rente, Krankheit oder Todesfälle |
Funktionale Fluktuation | Austritte von Mitarbeitenden mit geringer Leistung |
Dysfunktionale Fluktuation | Abgänge von Leistungsträger:innen, die schwer zu ersetzen sind |
5. Vorteile und Grenzen der Turnover-Rate
Vorteile:
- Einfache Berechnung und internationale Vergleichbarkeit
- Frühwarnindikator für Probleme in der Organisation
- Grundlage für HR-Strategien zur Bindung und Rekrutierung
Grenzen:
- Keine Aussage über Gründe der Fluktuation
- Unterschiede zwischen freiwilliger und unfreiwilliger Fluktuation müssen separat betrachtet werden
- Branchen- und länderspezifische Unterschiede können die Vergleichbarkeit einschränken
6. Checkliste für die erfolgreiche Nutzung der Turnover-Rate
- Turnover-Rate regelmäßig berechnet und dokumentiert
- Vergleich mit Vorjahren und Branchenbenchmarks durchgeführt
- Fluktuation nach Abteilungen, Positionen und Standorten differenziert
- Ursachenanalysen (z. B. Exit-Interviews, Mitarbeiterbefragungen) ergänzt
- Verknüpfung mit weiteren Kennzahlen (Retention Rate, eNPS) hergestellt
- Maßnahmen zur Reduzierung von unerwünschter Fluktuation abgeleitet
- Ergebnisse im Management-Reporting integriert
7. Turnover-Rate gezielt einsetzen
Die Turnover-Rate ist ein wichtiges Instrument, um die Stabilität der Belegschaft zu überwachen und Handlungsfelder in der Mitarbeiterbindung zu erkennen. Unternehmen sollten die Kennzahl regelmäßig analysieren, differenziert auswerten und durch qualitative Daten ergänzen. So wird aus einer Zahl ein echter Steuerungsfaktor für die HR-Strategie.
👉 Tipp: In Verbindung mit HR-Dashboards oder Predictive Analytics lassen sich nicht nur aktuelle Fluktuationsraten darstellen, sondern auch zukünftige Risiken und Trends frühzeitig erkennen.