Inhaltsverzeichnis
- Was bedeutet Personalentwicklung?
- Warum überhaupt?
- Aufgaben
- Instrumente
- Personalentwicklung für junge / ältere Mitarbeiter
- Softwareunterstützung
- Personalentwicklung in KMU
Was bedeutet Personalentwicklung?
Unter dem Begriff Personalentwicklung werden alle Aktivitäten zusammengefasst, die die berufliche Aus- und Weiterbildung der Mitarbeiter zum Ziel haben. Gerade in Zeiten der digitalen Transformation kommt der Personalentwicklung eine verstärkte Bedeutung zu, da es gilt, die Mitarbeiter für die Digitalisierung und neu entstehende Berufsbilder zu qualifizieren.
Warum überhaupt?
Als strategische Personalentwicklung werden all die Maßnahmen angesehen, die zum Ziel haben, die Kompetenzen der Mitarbeiter auf die zukünftigen Anforderungen des Unternehmens auszurichten. Die strategische Personalentwicklung leitet sich aus der Unternehmensstrategie ab. Berührungspunkte ergeben sich mit der Organisationsentwicklung und der Teamentwicklung.
Wichtige Ziele von Personalentwicklung sind die Sicherung der benötigten Fachkompetenzen und Schlüsselqualifikationen, die Vorbereitung von Nachwuchskräften auf neue Rollen, die Verbesserung von Mitarbeiterbindung, Mitarbeiterzufriedenheit und Leistungsbereitschaft, der Erhalt der Employability (Beschäftigungsfähigkeit) sowie die persönliche Fortbildung. Auch die Führungskräfteentwicklung ist ein zentraler Bestandteil der Personalentwicklung.
Aufgaben
Eine Kernaufgabe von Personalentwicklern ist das Kompetenzmanagement: Sie gleichen die bestehenden Kompetenzen der Mitarbeiter mit den in Zukunft benötigten Qualifikationen ab und ermitteln den Schulungsbedarf. Für die Bedarfsanalyse zur Personalentwicklung werden je nach Situation verschiedene Verfahren eingesetzt. Um die Fähigkeiten der Mitarbeiter zu bestimmen, setzen viele Unternehmen auf psychologische Testverfahren oder Wissenstests.
Im Folgenden wird ein Personalentwicklungsplan erstellt, in dem die Ziele beschrieben sind, die mit Entwicklungsmaßnahmen erreicht werden sollen. Dieser enthält auch ein Konzept zur Personalentwicklung und die daraus abgeleiteten Entwicklungs- und Qualifizierungsmaßnahmen. Weitere Bestandteile sind die benötigten personellen und zeitlichen Ressourcen sowie notwendige organisatorische Maßnahmen.
Zu den zentralen Aufgaben der Personalentwicklung zählt zudem die Führungskräfteentwicklung, die sich an aktive Führungskräfte und Nachwuchsführungskräfte richtet und ihre persönlichen Ressourcen, ihre Kommunikations- und Führungskompetenz sowie Reflektionsfähigkeit schult. Die Potenzialanalyse in Form von Management Audits gehört ebenfalls zur Führungskräfteentwicklung.
Instrumente
Die Maßnahmen der Personalentwicklung sollten individuell für jeden Mitarbeiter festgelegt werden. Unter anderem können diese Instrumente zum Einsatz kommen:
- Das Mitarbeitergespräch ist ein zentrales Personalentwicklungsinstrument. Hier werden Ziele festgelegt, die sich an den Unternehmenszielen orientieren, und die (Weiterbildungs-) Maßnahmen besprochen, die auf dem Weg dorthin unterstützen.
- Job Rotation – ein planmäßiger Arbeitsplatzwechsel – hilft dabei, neue Kenntnisse zu erwerben, die Zusammenhänge im Unternehmen besser zu erkennen und die Zusammenarbeit zu verbessern. Weitere Maßnahmen sind Job Enrichment (Aufgabenerweiterung mit neuen Aufgaben auf höherem Niveau) und Job Enlargement (Aufgabenerweiterung mit Tätigkeiten, die dem bisherigen Anforderungsprofil entsprechen).
- Ein Spezialfall von Job Rotation ist die Übernahme einer Führungsposition auf Zeit, die sich zum Beispiel an ein Programm zur Führungskräfteentwicklung anschließen kann. Auch Projekte, bei denen Azubis zeitweise eine Filiale leiten, dienen der Personalentwicklung.
- Beim Training-on-the-job wird Erfahrungslernen ermöglicht. Zusätzlich zum Lernen am Arbeitsplatz bieten sich ergänzende Qualifizierungsmaßnahmen wie Seminare, E-Learning, Blended Learning, oder Mikrolernen an. Letzteres bezeichnet Lernen in kleinen Lerneinheiten mit kurzen Schritten und schneller Kontrolle des Lernerfolgs. Daher eignet es sich besonders gut für die berufsbegleitende Weiterbildung.
- Auch Mentoring und Coaching – die Begleitung und Beratung von Mitarbeitern in bestimmten Veränderungsprozessen oder Entwicklungsphasen – zählen zu den häufig eingesetzten Personalentwicklungsinstrumenten.
- Für die Teamentwicklung organisieren viele Unternehmen Teamtrainings, die den Zusammenhalt und das Wir-Gefühl stärken. Diese finden häufig außerhalb des Unternehmens als Outdoortrainings statt.
- Weitere Instrumente für die Personalentwicklung sind Erfahrungsaustausch-Gruppen sowie der Aufbau unternehmensinterner Wikis und Wissensmanagement-Plattformen. Auch die Optimierung der Informations- und Kommunikationsstrukturen gehört mit dazu.
Personalentwicklung für junge / ältere Mitarbeiter
Im Zuge des Demografiemanagements sollten die Unternehmen gezielt darauf achten, ältere Mitarbeiter nicht außen vor zu lassen. Lebenslanges Lernen und die Erhaltung der Beschäftigungsfähigkeit erhalten in Zeiten älter werdender Belegschaften und sich immer schneller wandelnder Berufsbilder eine zunehmende Bedeutung. Insbesondere die Personalentwicklung im Bereich der Digitalisierung sollte nach Alters- und Berufsgruppen spezifiziert erfolgen, da sich die Qualifizierungsbedarfe und Nutzungsgewohnheiten deutlich unterscheiden können.
Softwareunterstützung
HR-Software mit Funktionen für Talentmanagement oder Kompetenzmanagement kann den Personalentwicklungsprozess in großen Teilen erleichtern, indem sie besprochene und eingeleitete Ziele transparent macht. Hilfreich ist auch ein Seminarmanagement, das es Mitarbeitern ermöglicht, Seminare via Self-Services– zu buchen. Zudem gibt es der Personalabteilung einen aktuellen Überblick über anstehende und absolvierte Schulungen.
Ein wichtiger Aspekt der Softwareunterstützung ist das Weiterbildungs- und Personalcontrolling. Anhand von Kennzahlen oder einer softwaregestützten Evaluierung kann die Personalabteilung den Nutzen der einzelnen Maßnahmen messbar machen und die Personalentwicklungs-Instrumente effektiv steuern.
Personalentwicklung in KMU
Für kleine und mittlere Unternehmen ist Personalentwicklung besonders herausfordernd, da es in diesen Firmen selten einen systematischen Qualifizierungsplan und fast keine Erfolgskontrolle gibt. Für diese Unternehmen bietet sich unter anderem die Zusammenarbeit mit externen Partnern an sowie die Förderung betrieblicher Lernprozesse. Insbesondere das arbeitsplatznahe Lernen, unterstützt durch E-Learning-Module, hat sich in der Praxis bewährt.
Für die Qualifizierung von Arbeitnehmern in Unternehmen mit weniger als 250 Mitarbeitern stellt die Bundesagentur für Arbeit Fördergelder bereit. Doch diese werden nur selten abgerufen.