On-Premises

Inhaltsverzeichnis

  • Was bedeutet On-Premises?
  • On-Premises vs. Cloud
  • Vorteile
  • Nachteile
  • On-Premises im Mittelstand
  • Weiterführende Informationen

Was bedeutet On-Premises?

Die gängige Definition von On-Premises Software lautet: Das Kundenunternehmen kauft eine Software und betreibt diese im eigenen Rechenzentrum. Bis vor rund zehn Jahren war diese lokale Nutzung von Software der Normalfall. Dem gegenüber steht das Cloud Computing, bei dem die Software auf einem Server des Anbieters betrieben und via Internet zur Verfügung gestellt wird.

On-Premises vs. Cloud

Die Begriffe von On-Premises und Cloud Computing stehen für unterschiedliche Nutzungs- und Lizenzmodelle für serverbasierte Computerprogramme.

Entscheidet sich ein Unternehmen für eine HR-Software On-Prem, betreibt es diese im eigenen Rechenzentrum oder auf angemieteten Servern eines Fremdrechenzentrums. Nicht der Software-Anbieter ist verantwortlich für Wartungen oder das Einspielen von Updates, sondern das Kundenunternehmen selbst. Hierfür muss es entsprechende personelle Kapazitäten vorhalten.

Cloud Services werden dagegen vom Softwareanbieter selbst aktuell gehalten. Eine Form von Cloud Computing ist Software as a Service (SaaS): Der Anbieter stellt seine eigenen Anwendungen zur Verfügung, die von mehreren Nutzern des Kundenunternehmens eingesetzt werden können. Das Kundenunternehmen muss sich weder um die technische Infrastruktur noch um die Installation und Updates der Anwendung kümmern.

Zusammengefasst äußert sich der grundlegende Unterschied zwischen On-Premises und Cloud Software darin, dass bei On-Premises der Kunde die Software kauft und somit in der Regel sämtliche Risiken trägt und Wartungsaufgaben übernimmt. Beim Cloud Computing werden der Betrieb der Software, deren Nutzung und der Wartungsaufwand durch den Mietpreis abgedeckt.

Vorteile

Zahlreiche Argumente sprechen dafür, eine Software On-Prem im eigenen Unternehmen zu betreiben:

  • Eigenständigkeit: Die Kontrolle über die Software obliegt allein dem Unternehmen.
  • Unabhängigkeit: Das Kundenunternehmen ist unabhängig von dem jeweiligen Anbieter und den von ihm bereitgestellten Kapazitäten.
  • Individualisierbarkeit: Eine On-Premises Software ist individuell anpassbar und flexibel erweiterbar.
  • Datenschutz: Sämtliche Daten bleiben im Unternehmen und werden nicht an Cloud Anbieter weitergegeben. Das gilt insbesondere dann als unschlagbares Argument, wenn ein Cloud Anbieter in der Diskussion steht, der seine Server im außereuropäischen Ausland betreibt. Denn dort gelten andere Datenschutzrichtlinien als in Europa.
  • Kostenüberblick: Außer den anfänglichen Investitions- und Einführungskosten sowie den monatlichen Betriebskosten fallen in der Regel keine weiteren Kosten an.

Nachteile

Den bereits genannten Vorteilen stehen einige Nachteile gegenüber, die der Betrieb einer Software im eigenen Rechenzentrum mit sich bringt:

  • Kostenaufwand: Die Anschaffung der benötigten Hardware (eigener Server) setzt hohe Anfangsinvestitionen voraus. Diese relativieren sich mit der Dauer der Softwarenutzung.
  • Schulungsaufwand: Der Betrieb der Software macht in der Regel eine eigene IT-Abteilung mit dem benötigten Know-how erforderlich.
  • Wartungsaufwand: Für das regelmäßige Einspielen von Updates müssen personelle Kapazitäten vorgehalten werden. Bietet der Software-Anbieter einen Hosting-Service an, kann der Arbeitsaufwand für das Unternehmen dadurch reduziert und der IT-Bereich dauerhaft entlastet werden.

On-Premises im Mittelstand

Stellt eine On-Premises Software die richtige Wahl für ein mittelständisches Unternehmen dar? Die Antwort auf diese Frage ist abhängig von vielen Faktoren:

  • Betreibt das Unternehmen ein eigenes Rechenzentrum bzw. eigene Server?
  • Existiert bereits eine eigene IT-Abteilung?
  • Gibt es den Bedarf, die HR-Prozesse des Unternehmens individuell in der Software abzubilden?
  • Gibt es den Bedarf, die Softwarenutzung in den kommenden Jahren zu erweitern und/oder auszubauen?
  • Soll die Software auch unabhängig von einer bestehenden Internetverbindung nutzbar sein?
  • Hat das Unternehmen hohe Datenschutzanforderungen, die mit den Statuten der Anbieter womöglich nicht vereinbar sind?
  • Sitzt der in Frage kommende Cloud Anbieter im außereuropäischen Ausland bzw. sind dort die Standorte der Server?
  • Verfügt der Anbieter über relevante Zertifizierungen und Sicherheitszertifikate?
  • Übersteigen die Mietkosten für die Cloud Software in einem überschaubaren Zeitraum die Investitions-, Einführungs- und Wartungskosten der On-Premises Software?

Weitere HR-Begriffe finden Sie in unserem Glossar für das Personalmanagement

Zum HR-Glossar