New Work

Inhaltsverzeichnis

  • Was bedeutet New Work?
  • Neue Arbeitswelt
  • Herausforderungen
  • Elemente von Arbeit 4.0
  • Vorteile
  • Weiterführende Informationen

Was bedeutet New Work?

New Work beschreibt die Arbeitswelt der Zukunft. Unter den Begriffen „New Work“ oder „Arbeiten 4.0“ wird die Gesamtheit der modernen und flexiblen Formen von Arbeit zusammengefasst. Hintergrund für den Megatrend ist der fortschreitende Wandel von der Industrie- zur Wissensgesellschaft, der neue Arbeitsmodelle und Formen der Arbeitsorganisation erfordert.

Neue Arbeitswelt

Die aktuelle Definition unterscheidet sich von dem, was erstmals der austro-amerikanische Sozialphilosoph Frithjof Bergmann erstmals beschrieb: Als grundlegende Werte der „neuen Arbeit“ definierte er Selbstständigkeit, Freiheit und Teilhabe an der Gemeinschaft. Erwerbsarbeit solle stark verkürzt werden und in etwa zu gleichen Teilen mit smarter Selbstversorgung und „Arbeit, die man wirklich, wirklich will“ die Teilhabe an der Gemeinschaft ausmachen. Welche Arbeit den eigenen Wünschen, Hoffnungen und Begabungen entspricht, sollten Menschen gemeinsam mit Mentoren in den „Zentren für neue Arbeit“ herausfinden, die Frithjof Bergmann in den 1980er Jahren ins Leben rief.

Was heute unter New Work verstanden wird, hat mit Bergmanns Kapitalismus-kritischem Denkansatz nicht mehr viel zu tun. Heute geht es vor allem um die technische und organisatorische Umsetzung der Zukunft des Arbeitens. Begriffe wie Digitalisierung und Globalisierung, mobiles Arbeiten und Coworking, Jobsharing und Agilität prägen die Debatte um die Arbeitswelt der Zukunft. In manchen Unternehmen wird es mit dem Aufstellen eines Tischkickers und von Lounge-Sofas gleichgesetzt, was natürlich viel zu kurz gegriffen ist.

Herausforderungen von New Work

Die größte Herausforderung für Unternehmen ist der kulturelle Wandel (New Culture). Es gilt, die Mitarbeiter konsequent mit einzubeziehen und für moderne Arbeitsmodelle zu begeistern, um einen guten Übergang zu New Work zu schaffen. Selbstorganisiert, flexibel und mobil zu arbeiten, entspricht nicht den Wunschvorstellungen aller Mitarbeiter. Zudem ist die Umsetzung in einigen Unternehmensbereichen, beispielsweise in der Produktion, auf dem Shopfloor oder in der Betriebskantine, schwierig. Und nicht alle Arbeitsformen brauchen die neue Arbeitswelt.

Dem gegenüber steht der Wunsch vieler Arbeitnehmer nach einer flexiblen Gestaltung der eigenen Arbeitszeit – weg von festen Schichtmodellen. Darüber hinaus erfordern äußere Rahmenbedingungen wie Fachkräftemangel und digitale Transformation, dass die Unternehmen ihre bisherigen Arbeitsmodelle überarbeiten und eine moderne Arbeitsorganisation ermöglichen.

Der Bedarf nach New-Work-Ansätzen ist zweifelsfrei gegeben, zumal das Angebot flexibler Arbeitsformen zunehmend ein Faktor im Wettbewerb um die Talente geworden ist. Welche Wege der Umsetzung sinnvoll sind, muss jedes Unternehmen für sich entscheiden. Positive Beispiele und viel Kreativität sind vor allem in Großunternehmen zu finden: In einigen Konzernen haben sich interdisziplinäre Teams zusammengefunden, um mit Blick auf den Menschen und die Zukunftsfähigkeit Ideen zu entwerfen, wie das Unternehmen weiterentwickelt werden kann.

Elemente von Arbeit 4.0

Die New-Work-Bewegung stellt traditionelle Arbeitsmodelle infrage und ersetzt oder ergänzt diese durch flexible und selbstbestimmte Arbeitsformen. Zu den Elementen von Arbeit 4.0 zählen unter anderem:

  • Flache Hierarchien: Eine demokratische Führungskultur und schnelle Entscheidungsprozesse sind in erster Linie eine Reaktion auf die schnelllebige Arbeitswelt. Flache Hierarchien tragen auch zu einer besseren Arbeitgeberattraktivität bei.
  • Flexible Arbeitszeiten: Alternative Arbeitszeitmodelle und Homeoffice-Möglichkeiten kommen nicht nur den Wünschen der Mitarbeiter entgegen, sondern sind auch den Anforderungen des Markts geschuldet. Kunden wünschen sich eine Verfügbarkeit Rund-um-die-Uhr.
  • Jobsharing: Um nach der Elternzeit wieder am Arbeitsleben teilnehmen zu können, nutzen junge Eltern zunehmend Jobsharing, auch bei Führungspositionen. Für die Unternehmen ist Jobsharing eine Möglichkeit, trotz Fachkräftemangel Mitarbeiter zu gewinnen oder zu binden.
  • Agilität: Schnellere Produktzyklen erfordern flexiblere Arbeitsformen. Deshalb haben viele Unternehmen agile Teams eingeführt, die schneller, kreativer und eigenständiger arbeiten. Agilität bedeutet aber auch ein Mindset, das den kreativen Umgang mit Unsicherheit und Komplexität ermöglicht.
  • Führungskultur: Eine besondere Bedeutung innerhalb von New Work kommt der Führungskultur zu. In virtuellen Teams, bei flachen Hierarchien und agilen Arbeitsformen nimmt die einzelne Führungskraft eine neue und weitaus wichtigere Rolle als zuvor ein.
  • New Pay: Innerhalb der New-Work-Szene wird immer wieder das bedingungslose Grundeinkommen diskutiert. Das hat jedoch nur am Rande mit New Pay zu tun. Hierbei geht es vielmehr um gerechte und motivierende Vergütungsmodelle, da Bonussysteme aus dem Industriezeitalter nicht mehr funktionieren.
  • Work-Life-Integration: Arbeit und Privatleben können nicht mehr klar voneinander getrennt werden. Im Zuge von New Work wird deshalb von Work-Life-Integration gesprochen. Galt es bei Work-Life-Balance, zwei getrennte Welten in Einklang zu bringen, geht es bei Work-Life-Integration darum, eine integrative Verbindung herzustellen, etwa durch Ruhe- und Sportzonen auf dem Firmengelände oder durch neue Formen von Gesundheitsmanagement.


Vorteile von New Work

Laut der Studie „New Work – auf dem Weg zur neuen Arbeitswelt“ hängt die Umsetzung von New-Work-Maßnahmen positiv mit der Arbeitgeberattraktivität, dem Umsatz und der Mitarbeiterzufriedenzeit zusammen sowie negativ mit der Fluktuationsquote des Unternehmens. Hat das Unternehmen moderne Arbeitsmodelle eingeführt, kann es diese gut für das Employer Branding und das Recruiting neuer Mitarbeiter nutzen. Auch die Mitarbeiterbindung wird unterstützt.

Weiterführende Informationen

Der New Work Award von Xing zeichnet Vorbilder für zukunftsweisendes Arbeiten im deutschsprachigen Raum aus. Die prämierten Unternehmen und Ideengeber bieten einen guten Überblick über das „Who is Who“ der New-Work-Szene in Deutschland.

Im Blogbeitrag „Weshalb New Work für alle Unternehmen relevant ist“ beschreibt perbit-Geschäftsführer Hendrik Kellermeyer fünf Maßnahmen, mit denen Unternehmen den Wandel in Richtung Zukunft der Arbeit gestalten können.

Weitere HR-Begriffe finden Sie in unserem Glossar für das Personalmanagement

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