Schreib was Lustiges aus Deinem Arbeitsalltag. Da fällt Dir doch bestimmt was ein – haben sie gesagt. Und was habe ich geantwortet? Klar, mach ich. Kein Problem. Und jetzt weiß ich nicht, wie ich anfangen soll. Der Arbeitsalltag einer Personalerin ist wahnsinnig lustig. Ehrlich. Aber warum grinst mich das leere Word-Dokument immer noch so frech an…?
Unser Fehler, ganz klar
Gut, lese ich erstmal E-Mails und verschiebe meinen kreativen Schub auf später. Ach schau, der neue Mitarbeiter hat geschrieben. Laut Lohnabrechnung hat er keinen bAV-Zuschuss (betriebliche Altersvorsorge) erhalten. Er will wissen wieso. Ich forsche in diversen Ordnern und Excel-Sheets nach, finde aber keinen Eintrag zu seiner bAV. Tja, da haben die hellseherischen Fähigkeiten der zuständigen HR-Person (m/w/d) wohl nicht funktioniert. Unser Fehler, ganz klar. Ich frage freundlich, ob er uns die benötigten Infos zukommen lässt, damit wir es bei der nächsten Abrechnung besser machen.
Nächste E-Mail, diesmal von einer Führungskraft: Ob denn schon Bewerbungen eingegangen sind. Schließlich ist die Ausschreibung ja gestern live gegangen und wir haben doch jetzt Obstkörbe und Teamevents. Selbstverständlich, beruhige ich sie. Hunderte eierlegende Wollmilchsäue haben uns die Bude eingerannt. Alle total seniorig, aber voll günstig. Müssen uns nur noch für eine(n) entscheiden. Läuft also. Ein Hoch auf den Obstkorb. Ich werde mir den Vormittag blocken, um besagter Führungskraft die neuesten KPIs und Bewerbungen zusammenzusuchen.
Wo kann ich Workation beantragen?
Da steckt der lustige GenZ-Kollege den Kopf ins Büro. Er ist heute mal im Office, kommt nicht häufig vor. Remote arbeiten findet er besser. Da kann er länger schlafen – und Schlaf ist ihm echt wichtig. Er sei ja schon seit zwei Monaten voll engaged bei uns, er bräuchte jetzt mal einen Refresh. Wie das denn so läuft bei uns, will er wissen. Ich erkläre ihm geduldig, wie er Urlaub beantragt. Darauf sagt er mir, dass er sowas nicht meint. Er will Workation machen. Was ist das jetzt wieder für ein Hipsterkram? Das ist Urlaub machen ohne Urlaub nehmen zu müssen, erläutert er. Mit Laptop am Strand und so. Das mache „man“ jetzt, sagt er. Und wundert sich, dass ich nicht weiß, wie er Workation beantragt.
Ich lache hysterisch auf: Das ist ja der absolute Wahnsinn! Das müssen wir sofort unternehmensweit ausrollen! Und danke für den tollen Tipp. Immerhin erinnert mich das an etwas: Auf meine To-do-Liste schreibe ich URLAUB und denke ganz altmodisch an zwei Wochen Strand ohne Laptop.
War sonst noch was? Ach ja, ich soll doch noch was Lustiges schreiben…
* Die Autorin ist der Redaktion bekannt, möchte aber anonym bleiben.