Das Jahr 2020 hat für die meisten Unternehmen einen großen Digitalisierungsschub mit sich gebracht. Dennoch ist in vielen HR-Bereichen noch Luft nach oben. Das betrifft nicht nur die Ausstattung mit moderner Technologie, sondern auch das Digital-Know-how der Personaler. Nutzen Sie die Gelegenheit und machen Sie Ihre HR-Mitarbeiter zu Digitalisierungstreiber!
Die Coronapandemie hat viele Änderungen mit sich gebracht: Weiterbildungen werden jetzt vornehmlich als Webinare durchgeführt. Die Kommunikation der Mitarbeiter läuft über Videocalls und Collaboration-Tools. Immer häufiger werden Reporting-Tools und KI-basierte Analysen eingesetzt, um fundierte Entscheidungen treffen zu können. All diese Entwicklungen erfordern neue Kompetenzen im HR-Bereich, die insbesondere die Einsatzbereiche und die konkrete Anwendung von digitaler Technologie betreffen.
Qualifizierungsbedarf in Sachen Digitalisierung
Beim Know-how gibt es allerdings noch Nachholbedarf. Die Studie „Auf dem Weg zur digital lernenden Organisation – Kompetenzen für die Personalentwicklung“ der Universität St. Gallen, des Swiss Competence Centre for Innovations in Learning und der DGFP von 2020 ermittelte einen geringen digitalen Reifegrad in der Personalentwicklung. Am ehesten ist Wissen in den Themenfeldern Big Data und Analytics vorhanden. Wissen über konkrete Verfahren und Methoden liegt dagegen nur selten vor.
Gleichzeitig sind die Einstellungen der befragten Personalentwickler gegenüber der fortschreitenden Digitalisierung sehr positiv. Nur wenige haben Angst vor Überforderung durch die zunehmende Digitalisierung und wünschen sich Digitalisierungstreiber im Unternehmen.
Personaler sehen die Digitalisierung positiv
Die Studie der Universität St. Gallen zeigt, wie positiv die Grundhaltung in der Personalentwicklung zum Thema Digitalisierung ist. Natürlich können diese Ergebnisse nicht eins-zu-eins auf den gesamten HR-Bereich übertragen werden, aber andere Untersuchungen zur Digitalisierung des HR-Bereichs kommen zu ähnlichen Ergebnissen: Personalverantwortliche stehen der Digitalisierung positiv gegenüber. Sie erhoffen sich zum Beispiel weniger Arbeitsaufwand, beschleunigte Arbeitsprozesse und mehr Effizienz. Allerdings gehen sie auch von erhöhten Qualifikationsanforderungen aus, ergab die Studie „Künstliche Intelligenz im Personalbereich“ von Human Resource & Change Management im Auftrag von perbit.
HR muss Mut zeigen und die Themen aktiv vorantreiben
Es ist also an der Zeit, mutig bei der Digitalisierung und Qualifizierung voranzugehen. HR darf sich diese Themen nicht aus der Hand nehmen lassen, sondern muss sie aktiv im Unternehmen vorantreiben. Dazu gehört auch der eigene Know-how-Aufbau zum grundlegenden Verständnis von digitalen Tools, zur konkreten Anwendung und Nutzung und zur Weiterentwicklung des HR-Bereichs zu einem modernen Business Partner und strategischen Vordenker und Digitalisierungstreiber des Unternehmens.
Jetzt im Schulterschluss mit der IT die digitale Strategie entwickeln
Der Anfang ist gemacht durch die Prozessveränderungen und Softwareeinführungen, die im Zuge der Coronapandemie angestoßen wurden, um eine reibungslose Zusammenarbeit der remote arbeitenden Beschäftigten zu ermöglichen. Nun gilt es, sich als tatkräftiger Treiber der Digitalisierung zu positionieren und zu bewähren. Dazu gehört es, gemeinsam mit der IT-Abteilung Strategien für die künftige digitale Ausrichtung des Unternehmens zu entwickeln.
Dabei darf sich HR jedoch nicht vom IT-Bereich das Heft aus der Hand nehmen lassen. Denn das Know-how für Change-Management, Prozessgestaltung und Collaboration liegt bei HR. Das nötige IT-Wissen gilt es wie gesagt zu erwerben, um auch mit der IT-Abteilung auf einem Level reden zu können.
Fazit: Um das Unternehmen in die Zukunft zu führen, braucht HR Digital-Know-how
Die Akzeptanz von Technologie im Unternehmen ist gegeben. Der schnelle Umstieg auf Videokonferenz- und Collaboration-Tools zu Beginn der Coronapandemie hat gezeigt, wie wichtig Technologieunterstützung für die Zusammenarbeit auf Distanz ist. Nun gilt es, eine langfristige Strategie für die weitere Digitalisierung zu entwickeln. Und dazu gehört zwingend eine verstärkte Qualifizierung der HR-Mitarbeiter für digitale Themen und Anwendungen.
Wenn HR dieses Know-how erworben hat, kann es die wichtige Rolle ausüben, die in einem zukunftsgerichteten Unternehmen für die HR-Funktion angedacht ist: die strategische Weiterentwicklung des Unternehmens als Partner des Managements und die Befähigung der Beschäftigten, diesen Zukunftsweg mitzugehen.Zurück